Gegen 10 Uhr hatte das zweisitzige Kleinflugzeug, besetzt
von einem 43jährigen Schweizer Piloten und einem 52jährigen Passagier, bereits kurz nach dem Start deutlich an
Leistung verloren. Daraufhin entschloss sich der Pilot zu einer bewussten
Notwasserung: in einem halben Kilometer Entfernung sowohl vom Ufer als auch vom
Flughafen Altenrhein konnte er daraufhin das Leichtflugzeug auf dem Bodensee
aufsetzen und im Anschluss auch das Capot zu öffnen, so dass Pilot und
Passagier den Flieger durch das Flugzeugdeck verlassen könnten.
Die nun im Bodensee schwimmenden „Entkommenen“ wurden kurz
darauf von einem Privatboot aufgenommen, welches sich in der Nähe aufhielt. Beide
waren nass, aber unverletzt.
Der linke Flügel des Leichtflugzeugs wurde allerdings bei
der Wasserung abgebrochen. Das Kleinflugzeug, welches während der Mittagszeit
bereits geborgen wurde, wird nun genauer untersucht. Warum das Flugzeug
plötzlich so deutlich an Leistung verlor, ist bislang nicht bekannt: die beiden
Insassen hatten aber in jedem Falle Glück im Unglück!
Dieses Glück war den Insassen eines in Hohenems (Österreich)
gestarteten Kleinflugzeuges verwehrt geblieben, welches erst Ende März unter
eher mysteriösen Umständen in der Nähe von Bregenz in den Bodensee gestürzt
war. Dort starben beide Insassen. Es muss aber auch gesagt werden, dass das
österreichische Flugzeug wohl aus einer grösseren Höhe tatsächlich abgestürzt
ist, während der Pilot sich hier nun für eine Notwasserung entschieden hat, so
dass der „Altenrheiner Absturz“ prinzipiell kein (unkontrollierter) Absturz gewesen ist, auch wenn
diverse Medien aus der beabsichtigten Notwasserung, mit der wohl ein
tatsächlicher Absturz im Sinne von „einfach vom Himmel fallen“ vermieden werden
sollten, ein in den Bodensee abgestürztes Flugzeug herleiten. Klingt ja aber
auch noch spektakulärer als Notwasserung und noch viel dramatischer als ein
Pilot, der die Ruhe bewahrte und eine vernünftige Entscheidung (nämlich die,
notzuwassern) fällte. Aber so eine Notwasserung: die ist doch nur noch dann
sensationell, wenn man eine vollbesetzte A320 auf dem Hudson parkiert,
wie es im Januar 2009 der US-amerikanische Flugkapitän Chesley B. „Sully“ Sullenberger getan hat – dessen Vorfahren im 18. Jahrhundert übrigens aus der
Schweiz in die USA gekommen waren: ob es im Schweizer Blut wohl irgendwo ein
Notwasserungsgen gibt?
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